16 Tage Spaß und Uni bei der deutschen Schülerakademie
Die deutsche Schülerakademie macht es möglich. Kennst du sie auch schon?
Hierbei handelt es sich um ein Programm, bei dem du dich 16 Tage lang mit motivierten Leuten vernetzen kannst. Ich war auf einer solchen Deutschen Schülerakademie im Juni 2023, in Waldenburg, einer kleinen Stadt in Sachsen.
Und es hat mir einen riesigen Spaß gemacht. Beginnen wir mit meinem Kurs: „Fortschritt bis zur Unendlichkeit und noch weiter“. Dabei ging es um Themen wie Programmierung, Datenanalyse (Statistik, Python, LaTeX); Wachstumsmodelle (Donut-Economy, Solow-Modell) und wirtschaftliche Indikatoren (GDP (Bruttoinlandsprodukt), GNH (Bruttonationalglück)). Vielleicht mag das im ersten Moment so klingen, als würde da eine Gruppe von Schülern stur irgendwelche Modelle auswendig lernen, aber die Deutsche Schülerakademie ist mehr. Man sitzt da, mitten in den Sommerferien, in unserem Fall in einem Internat, und lernt. Unsere Lehrer sind selbst noch (zumindest im Kopf) Studenten. So macht dieser ständige Austausch und das Lernen einfach Spaß. In meinem Kurs zählte der eine Dozent zu den jüngsten Unicorngründern Deutschlands (Henric Meinhardt) und der andere war ein Post-Doc mit Studium in Frankreich, Luxemburg, Indien und Deutschland.
Das Akademieleben lässt sich dabei kaum beschreiben, weil einfach mit motivierten Menschen so vieles möglich ist. Man sitzt da und diskutiert teilweise rund um die Uhr, egal ob geplant oder ungeplant, über die kontroversesten („Nutella mit Butter?“) und wichtigsten Themen der Gesellschaft (z. B. Macht es Sinn, Fortschritt nur ökonomisch zu messen?). Aber das ist jetzt nur beispielhaft für meine Kurs- und Akademieerfahrung. Im Allgemeinen gibt es jedes Jahr mindestens ein halbes Dutzend an Schülerakademien in Deutschland. Am Pius-Gymnasium wird für Schülerinnen und Schüler meistens am Ende der Q1 diese Möglichkeit angeboten. Auf jeder Schülerakademie gibt es dann wiederum 4-6 Kurse mit jeweils bis zu 16 Teilnehmern.
Diese Kurse können zu allen möglichen Themen sein, von Philosophie, über Medizin, über Musik und Entrepreneurship, hier gibt es alles. Diese Kurse bilden aber nur maximal die Hälfte des sogenannten „Akademielebens“. Neben den Kursen gibt es auch sogenannte KüAs (Kursübergreifende Aktivitäten. In meinem Fall gab es KüAs von Sprachen (Chinesisch, Italienisch) über „Freundschaftsarmbänder machen“ (da habe ich auch mitgemacht), bis zu Joggen, Musik und Orchester. Kurz gesagt, hier war alles möglich, denn es geht nur zweitrangig um die Inhalte, sondern primär um die Menschen, die motivierten Menschen, die da waren.
Ich schreibe diesen Text mehr als 10 Monate nach der Akademie und kann nur sagen, dass diese 16 Tage mein Leben verändert haben. Die Tage haben mir einfach gezeigt, was alles geht. Und ich habe noch viele Freundschaften zu Menschen die ich dort kennengelernt habe.
Wer an dieser Stelle meint, dass er noch zu jung für die Deutsche Schülerakademie wäre, der soll nicht enttäuscht werden. Neben der Deutschen Schülerakademie gibt es auch noch Juniorakademien für die 7.-8. Klasse (alles gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung). Wenn dich das oder ähnliche Angebote interessieren, schau gerne mal auf www.schülerakademien.de vorbei.
Man kann nur einmal an einer Deutschen Schülerakademie teilnehmen, aber es ist definitiv eine Erfahrung fürs Leben. Es hat mir großen Spaß bereitet und ich bin dankbar für all die spannenden Leute, die ich da getroffen habe. Aber wenn ich noch einmal an einer Deutschen Schülerakademie teilnehmen könnte, ich würde keine Sekunde zögern, es wieder zu tun.
Jonas Juchelka, Q2