Lateintag 2024 der Universität zu Köln: Sport und Spiele
Am 1. Oktober nahmen 12 Schülerinnen und Schüler aus unserer 10d und EF am Lateintag der Universität zu Köln teil. Die diesjährige Veranstaltung stand ganz unter dem Motto „Sport und Spiele“ und wurde von über 200 Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland besucht. Bei den Veranstaltern bedanken wir uns von Herzen für diesen erlebnisreichen und glänzend organisierten Tag!
Lassen wir nun aber zwei unserer Teilnehmer zu Wort kommen:
Wahrscheinlich ärgern sich noch sehr viele Fußballbegeisterte über das unfaire Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft aus der EM. Doch dass uns dieses und auch viele andere aktuelle Themen wie Hooligans und Kraftsport auf dem Lateintag begegnen würden, hätte wahrscheinlich keiner von uns gedacht.
Unter Begleitung von Herrn Küfner und Frau Riddermann ging es dann früh morgens endlich los. Noch ein bisschen müde, doch sehr gespannt machten wir uns auf den Weg zur Universität Köln, dem Veranstaltungsort des Lateintags zum Thema „Sport und Spiele“. Nach einer kurzen Willkommensrunde starteten wir mit unserem Programm. Gemeinsam hatten wir uns vier Workshops ausgesucht. Der erste Workshop handelte von Senecas Kritik am Kraftsport. Wir waren sehr überrascht, dass diese Diskussion bereits im alten Rom stattgefunden hat und wie aktuell sie war. Danach befassten wir uns im zweiten Workshop mit Hooligans, Aufständen und Propaganda. Es war sehr interessant zu sehen, wie sich die Fans und Hooligans von damals von den jetzigen unterschieden, doch was auch gleich geblieben ist. Beispielsweise sich in den Farben seines Lieblingsteams zu kleiden oder gemeinsam Hymnen und Gesänge anzustimmen. Nach einem kleinen Imbiss ging es dann mit dem Thema „Fair Play bei Vergil“ weiter. Hier sprachen wir über die Fehlentscheidung des Schiedsrichters im Viertelfinale der EM. Dieser ahndete das Handspiels des Spaniers Marc Cucurella nicht, was dem DFB-Team letztendlich die Niederlage einbrachte. Abschließend lasen wir einen Text von Ovid, in dem er den Bericht eines Überlebenden vom Ringen mit Herakles wiedergibt.
Insgesamt war es ein sehr interessanter und ereignisreicher Tag mit vielen Eindrücken aus der Antike. Hoffentlich sind wir nächstes Mal wieder dabei!
Gereon Datené, 10d
C VM
C VNCTIS
A D
A NTIQUITATEM
Im Geiste des Lateins und der Freude willen
beschloss Herr Küfner ganz im Stillen
Köln am Dienstag (1.10.) zu besuchen,
einen Lateintag dort zu buchen.
Was uns belang’,
trafen wir uns gen Sonnenaufgang:
Die 10. und EF sollten am Bahnhof warten,
Frau Riddermann, Herr Küfner hatten für uns Karten –
Und nicht so leicht verhält die Reise sich
Zu Zug, zu Bus, zu Pferd, zu Schiff,
wie sich der Tag an uns vergriff.
Endlich die Willkür des Regens, des Transportes überstanden,
niemand der 14 kam abhanden,
nicht sonst wo soll’n wir stranden,
als die Uni Köln erreichen.
Das Programm war stramm,
zunächst unser Empfang –
um die 20 Minuten lang, –
was wir hier sehen, tun, lernen sollten,
wie wir und die Uni Köln haben, was sie wollten:
Denn Besucher nicht 2, nicht 20, sondern 2-mal hundert,
das Publikum wurde bewundert –
aus Köln, aus Aachen und sogar aus München,
mehr Schülerschaft kann man nicht wünschen.
Demnach die Rom-Lektion begann,
mit „Senecas Kritik am Krafttraining“ – so fing es an.
Soll man lieber Brust und Bauch und Nacken stärken,
oder doch am Geiste werken?
Für Seneca war das klar:
Nur der frutex denkt sich gar,
dass der Geist schon überflüssig war,
als seine Mutter ihn gebar.
Später kam Byzanz, nicht nur geschichtlich,
sondern auch im Vortrage, voraussichtlich.
Wagenrennen zu dieser Zeit verhinderten zwar nicht den Streit, doch schon
hielten sie den Kaiser auf dem Thron.
Nun eine Stunde Mittagspause,
und ein Buffet zum guten Schmause.
Weiter, nächstes Thema:
„Fairplay bei Vergil“,
denn nicht gerecht war jedes Spiel,
die Anzahl Streiche war zu viel
und dennoch ist’s des wahren Lebens Stil,
so und nicht anders dachte Aeneas eben bei Vergil.
Das letzte Thema uns’rer Runde,
es geht einher mit Kampf und Wunde,
denn mit Hercules selbst ringen
würde Dich um’s Leben bringen.
Solche Szenen übersetzen
ohne uns dabei zu hetzen
war ein Privileg zu viel.
Halb vor vier, die letzte Stunde,
gab vom Abschied traur’ge Kunde
– wir dankten, applaudierten –
verließen nun die Säle, designierten,
den Weg, das Abenteuer,
es war uns nun schon recht geheuer,
wieder anzutreten,
wie es auch geschah.
Dies war, wie es mit den Dingen lag,
lehrreich, schön, antik,
das ist der Latein-Tag!
Yukio Valov, EF