Hausaufgabenkonzept

Schul- und Hausaufgabenkonzept für die Sekundarstufe I (Kl. 5-10)

Zum Stellenwert von Hausaufgaben:

Hausaufgaben dienen dazu, Unterrichtsinhalte zu wiederholen, zu vertiefen oder in neuen Zusammenhängen anzuwenden. Hausaufgaben sind auch dazu geeignet, eigenständig begrenzte Inhalte neu zu erarbeiten oder zu erweitern. Hausaufgaben bieten Schülerinnen und Schülern also vielfältige Chancen, ihren Lernprozess selbständig zu gestalten.

Vor allem sind Hausaufgaben dazu geeignet, Klassenarbeiten gründlich vorzubereiten und neue Klassenarbeitsformate einzuüben. Dazu werden – ggf. leistungsdifferenziert – Übungsaufgaben erteilt (auch mit Lösungsbögen zur Selbstkorrektur). Ungeachtet dessen sind (schriftliche) Übungsphasen immer auch in den Unterricht zu integrieren. 

Nicht nur die Sprachen und Mathematik sind besonders auf Hausaufgaben angewiesen, auch in allen weiteren, nicht-schriftlichen Fächern profitieren die Schüler/innen von Hausaufgaben. Eine Hausaufgabenroutine in den nicht-schriftlichen Fächern erleichtert den Schülerinnen und Schülern den Übergang in die Oberstufe und führt vor allem dazu, dass sie mit solidem Grundwissen in bisher nicht-schriftlichen Fächern wesentlich sicherer die Einführungsphase absolvieren können und wesentlich mehr Wahlmöglichkeiten in der Qualifikationsphase haben.

Bei dreimal nicht angefertigten Hausaufgaben erfolgen eine Benachrichtigung der Eltern durch die entsprechende Fachlehrkraft und ein Vermerk im Klassenbuch. 

Arbeitsbelastung durch Hausaufgaben:

Hausaufgaben sind auf das notwendige Maß zu beschränken und sollen deshalb folgende Zeiten nicht überschreiten: Klassen 5-7: 60 Minuten pro Tag; Klassen 8-10: 75 Minuten pro Tag

Eltern können durch eine formlose Entschuldigung ihr Kind von der Anfertigung von Hausaufgaben entbinden, wenn die oben genannten zeitlichen Obergrenzen überschritten werden    oder das Kind durch triftige Gründe an der Arbeit gehindert wird. In den nicht-schriftlichen Fächern sollen pro Woche 10 Minuten Hausaufgabenzeit pro Fach nicht überschritten werden. Dabei ist die generelle Arbeitsbelastung der Kinder (z. B. durch Klassenarbeiten) auf schulischer Seite im Blick zu halten. Über Wochenenden werden Hausaufgaben nur in dem Umfang gestellt, der am Freitagnachmittag erledigt werden kann.

Der angegebene Zeitrahmen von 10 Minuten ist als Durchschnittswert zu verstehen, der in den Klassen 5 und 6 zugunsten der Hausaufgaben in den schriftlichen Fächern regelmäßig unterschritten werden soll. In den Klassen 9 und 10 kann es unter Berücksichtigung des für diese Klassen vorgegebenen zeitlichen Gesamtrahmens von 75 Minuten in den nicht-schriftlichen Fächern gelegentlich auch zu Überschreitungen des o.g. Durchschnittswertes kommen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen zunehmend eigenständig planen, an welchem Wochentag es sinnvoll und zeitlich möglich ist, die entsprechenden Hausaufgaben der jeweiligen Fächer zu erledigen. Die Hausaufgabenbelastung ist Bestandteil der regelmäßigen Evaluation.

Einbindung von Hausaufgaben in den Unterricht:

Gestellte Hausaufgaben werden an die Tafel geschrieben. Es wird darauf geachtet, dass die Aufgabenstellung abgeschrieben wird und dazu die notwendige Zeit zur Verfügung steht. Hausaufgaben werden grundsätzlich kontrolliert, gewürdigt und besprochen. Die Fachlehrkräfte tragen ihre Hausaufgaben immer in das Klassenbuch ein. Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer sind verpflichtet, darauf zu achten, dass das zulässige Maß an Hausaufgaben nicht überschritten wird.  

Durch Hausaufgaben, die über mehrere Tage hinweg angefertigt werden können, werden übermäßige Belastungen für einzelne Tage vermieden. Zudem erziehen sie auch hier zu einem eigenverantwortlichen Zeitmanagement. Das gemäßigte Doppelstundenmodell reduziert die Anzahl der Fächer und damit auch der möglichen Hausaufgaben pro Tag. Es ermöglicht zudem schriftliche Übungen im Unterricht (Schulaufgaben), die gegen Ende der Mittelstufe auch dazu dienen können, bestimmte Aufgabentypen und Operatoren in Hinblick auf die Oberstufe einzuüben. Darüber hinaus bieten sich hier auch Möglichkeiten zur Differenzierung. 

Die Einübung der Anfertigung von Hausaufgaben ist Teil der Methodenschulung in der Jgst. 5. Der den meisten Schülerinnen und Schülern bereits von der Grundschule her bekannte Wochenplanunterricht ist eine gute Methode, um die Lernenden zu mehr Selbstständigkeit und Verantwortung zu führen. Zudem entwickeln sie bei der Wochenplanarbeit methodische und soziale Kompetenzen. Der Unterricht in Form von Wochenplanarbeit bietet den Lernenden die Möglichkeit, Aufgabenstellungen eigenständig zu erarbeiten. Entsprechend entscheiden die Schüler/innen selbst, welchen Lernweg sie zur Lösung einer Aufgabe wählen wollen. So kann eine Vielfalt an Lernmöglichkeiten den Entscheidungsspielraum vergrößern, so dass jede/r Schüler/in einen für sie bzw. ihn geeigneten und interessanten Lernprozess gestalten kann. 

Stand 20.04.2023

U. Brassel