Exkursion der EF zum biowissenschaftlichen Lehr-Lern-Labor der RWTH Aachen
Auslese, Premium oder „nur“ Honig? – Bestimmung der Saccharaseaktivität zur Einschätzung der Honigqualität
In den letzten Wochen des Schuljahres besuchten wir am 06. Juni das biowissenschaftliche Lehr-Lern-Labor der RWTH Aachen. Nachdem wir uns alle an der RWTH versammelt hatten, gingen wir zusammen mit unserem Kurslehrer Herrn Grevens und Frau Riddermann in den Karlsgarten der RWTH. Dort konnten wir mithilfe der App „Flora Incognita“ die Pflanzen des Gartens einscannen und so Informationen über die verschiedenen Pflanzen und Blumen erhalten. Danach gingen wir gemeinsam in das biowissenschaftliche Labor der RWTH Aachen, um dort ein Experiment mit zwei unterschiedlichen Honigsorten durchzuführen. Ein Honig stammte dabei aus Deutschland, einer aus dem Nicht-EU-Ausland. In diesem Experiment haben wir die Aktivität des Enzyms „Saccharase“ untersucht. Ziel war es, anhand der Saccharaseaktivität die Qualität des Honigs zu bestimmen.
Dabei haben wir zuerst 4 g Honig abgewogen und dabei diesen abgewogenen Honig mit Phosphat-Puffer aufgefüllt. Danach haben wir dort etwas Substrat hinein pipettiert, um es für 20 Minuten in ein Wasserbad bei 40 °C zu stellen. Nachdem die 20 Minuten um waren, wurde etwas Stopplösung hinzugegeben. Anschließend haben wir die Enzymaktivität mit dem Fotometer gemessen. Abschließend haben wir die Werte mithilfe einer Formel berechnet und mit den anderen Gruppen verglichen.
Das Ergebnis war, dass die Enzymaktivität beim deutschen Honig im Gegensatz zum Nicht-EU-Honig höher war. Dies liegt daran, dass der Nicht-EU-Honig beim Transport höheren Temperaturen ausgesetzt ist, der die Enzyme denaturieren lässt. Sie verlieren dadurch ihre Wirkung.
Livia, Jano, Danielle und David
Besuch am Bienenstock
Nachdem wir mit unserer wissenschaftlichen Arbeit im Labor erfolgreich und lehrreich fertig geworden waren, wollten wir wissen, wo Honig herkommt. Daher gingen wir zu den Bienenstöcken der Hochschulimkerei.
Als wir bei den Bienenstöcken angekommen waren, wurden uns zunächst erstmal grundlegende Informationen zu den Bienen gegeben. Wenn man Bienen besucht, sollte man sich hell kleiden, da diese empfindlicher auf dunkle Farben reagieren. Bienen leben in einem Stock als Bienenvolk zusammen und haben unterschiedliche Kolonien. In einer Bienenkolonie gibt es drei Haupttypen von Bienen: die Königin, die Arbeiterinnen und die Drohnen.
Die Königin ist die einzige fortpflanzungsfähige Biene im Stock. Sie wird von den Arbeiterinnen speziell mit Gelee-Royal gefüttert und gepflegt, um sich optimal entwickeln zu können. Die Königin ist größer als die anderen Bienen im Stock und hat einen längeren Hinterleib. Drohen sind die männlichen Bienen, besitzen keinen Stachel und ihre Hauptaufgabe besteht darin, sich mit der Königin zu paaren. Nach der Paarung sterben die Drohnen. Sie verbringen den Frühling und Sommer im Bienenstock, jedoch werden die Drohnen im Herbst aus dem Bienenstock herausgeschmissen. Die Arbeiterinnen sind die weiblichen Bienen, die die meisten Aufgaben im Bienenstock übernehmen, wie das Sammeln von Nektar und Pollen, die Pflege der Brut und den Bau von Waben. Sie leben normalerweise 4 – 6 Wochen lang.
Die Honigproduktion findet in mehreren Schritten statt. Die Arbeiterinnen suchen nach Blumen und sammeln den Nektar in ihrem Honigmagen, um diesen zu transportieren. Anschließend kehren sie zum Bienenstock zurück und übergeben den Nektar an anderen Arbeiterinnen, bei denen der Nektar von einer Biene zur nächsten weitergegeben wird. Dabei wird der Nektar mit Enzymen angereichert, die dazu beitragen, ihn zu verdauen und zu einer dickflüssigeren Substanz zu verwandeln. Die Nektarsubstanz wird in die Waben abgegeben und dort für die Verwendung konserviert. Die Arbeiterinnen belüften die Waben, um den Honig schneller trocknen zu lassen. Dadurch verdunstet ein Teil des Wassers, wodurch er eine dickere Konsistenz erhält. Gleichzeitig reifen die Enzyme im Honig, was zu seiner Geschmacksrichtung beiträgt.
Wenn der Honig weniger als 18 % Wasser enthält und die Arbeiterinnen die Waben mit einer wachsartigen Schutzschicht versiegelt haben, können Imker den Honig ernten. Der Imker entnimmt vorsichtig die Honigwaben und bringt sie in eine Honigschleuder. Um die Bienen von den Honigwaben zu trennen, benutzt man zum Beispiel den Smoker. Durch den Rauch glauben die Bienen, es gäbe einen Waldbrand. Sie bereiten sich auf eine mögliche Evakuierung vor und füllen ihre Bäuche mit Honig. Ein gefüllter Honigmagen macht die Bienen wiederum „sanftmütig“. Sie stechen dann nicht mehr so schnell. Außerdem sind sie erst einmal etwas abgelenkt. In der Honigschleuder wird der Honig aus den Waben geschleudert, dann wird dieser durch ein Sieb gegossen, um Verunreinigungen zu entfernen. Zum Schluss wird der Honig in Gläser abgefüllt und für den Verzehr oder den Verkauf vorbereitet.
Marie, Louisa, Luis, Julius